Diese Sicht auf Stress ändert alles
Du wirst den Stress nicht eliminieren. Lerne lieber, mit den Symptomen umzugehen.
Whoop! Mit dieser Ausgabe startet Feierabend Bücher. Der Freitags-Newsletter wird damit schmaler. Diese Section wird ihn ergänzen, wann immer ich neue gute Bücher zu empfehlen habe.
Stress an sich ist keine Krankheit, er ist ein Symptom. Und während oft davon gesprochen wird, dass wir Ursachen beseitigen sollen, statt Symptome zu bekämpfen, steht der Stress genau dem im Weg. Wer hat schon noch die Ressourcen, sich um die Quellen des Stresses zu kümmern, wenn das Herz pocht, der Schweiß läuft, das Sichtfeld sich verengt?
Eben.
Psychologie-Professorin Eva Asselmann hat eine Strategie für einen klügeren Umgang mit Stress. Sie stellt sie in ihrem neuen Buch »Easy Relax« (Ariston Verlag) vor. Und wer die Methode wirklich gelernt hat, der braucht für die Anwendung nur noch 20 Sekunden, verspricht die Wissenschaftlerin. Damit das gelingt, lernen die Leser*innen einige Wochen lang, Spannungen im Körper wahrzunehmen und dann bewusst zu lösen.
Aber Moment mal – haben wir nicht alle gelernt, dass wir den Stress bekämpfen müssen, nicht das Symptom?
Ich bin sehr dafür, Arbeit menschenfreundlicher zu machen. Aber Stress eliminieren? Das wird niemals gelingen. Das wäre auch nicht richtig, denn unsere Gehirne brauchen die Herausforderung des Alltags. Das Gefühl, nicht immer zu wissen, ob unser Tun gelingt, stärkt uns – wenn wir mit ihm umgehen können.
Die Psychologie unterscheidet als Einflussfaktoren auf unser Wohlbefinden:
Körper
Gedanken
Gefühle
Verhaltensweisen
»Der Körper ist mit allen anderen Ebenen verknüpft«, hat Eva Asselmann mir für den Stern erzählt. Und alle sind daran beteiligt, wie Menschen mit Stress umgehen. Negative Gedanken kommen dazu: »Ich bin dem nicht gewachsen«, dann vielleicht Gefühle von Angst oder Ärger. Destruktives Verhalten, zum Beispiel Kurzschluss-Entscheidungen, Drogen oder Alkohol, trügen dann ihren Teil zum Dauerstress bei.
»Diese vier Ebenen hängen zusammen und können sich gegenseitig aufschaukeln – der Stress nimmt zu.« Umgekehrt helfe körperliche Entspannung, um die Stressreaktionen auf den anderen Ebenen zu mindern. Probleme zu lösen, falle dann leichter. | Leseprobe bei Ariston (pdf)
Unter allen Pro-Mitgliedern verlose ich ein Exemplar mit leichten Gebrauchsspuren. Schick mir einfach bis zum 15. Juni eine kurze Mail. Ein »hier, ich« reicht.