Kreativität mit dir am Schreibtisch
Bestseller-Autorin Anika Landsteiner erzählt von ihrer Arbeit. | Feierabend Pro: Canvas für nachhaltige Prioritäten
Vor zwei Jahren stand ich mit Anika Landsteiner auf einem Berg. Unter uns die letzten Ausläufer der Alpen, vor uns das sublime bleu der Côte d’Azur. Anika plante ihren nächsten Roman. Heute ist er fertig, unser beider Leben haben sich mehrfach überschlagen und sind am Ende gut gelandet.
Kreativität mag in einem heißen Sommer beginnen, auf einer Küstenstraße, in einer Bucht, zu der du klettern musst, mit einem Bus, der dich nicht mitnimmt.
Aber irgendwann setzt sich die Kreativität mit dir an den Schreibtisch. Und dann?
Ich habe
gefragt.Haben deine Schreibtage einen Rhythmus?
Anika Landsteiner: »Ich stehe auf, mache mir einen Kaffee und gehe für eine halbe Stunde zurück ins Bett, um zu lesen. Dann spaziere ich mit meiner Hündin und sitze spätestens um 10 Uhr am Küchentisch. Bis ungefähr 16 Uhr habe ich dann Zeit, um zu schreiben oder Vorliegendes zu lektorieren.
Nach der zweiten Gassirunde setze ich mich nur noch an Kleinkram wie E-Mails und Social-Media. Es sei denn, ich arbeite an einer bestimmten Szene, für die es eine Abendstimmung braucht – dann schreibe ich nochmal, wenn es dunkel wird. Rotweingetränkte Gespräche zwischen meinen Charakteren funktionieren weniger über dem morgendlichen Müsli.«
Was tust du, wenn du kreativ arbeiten willst, es aber nicht klappt?
Anika Landsteiner: »Es ist für mich ein Prozess, überhaupt festzustellen, dass es an diesem Tag und in diesem Setting nicht klappt. Bis ich das akzeptiere, verliere ich wertvolle Stunden.
Was bei mir oft nicht klappt, ist das Schreiben selbst. Was fast immer klappt, ist Überarbeitung von Geschriebenem. Deshalb gehe ich dann meistens an ältere Stellen zurück und lektoriere.«
Und wenn's dann immer noch nicht klappt, was dann?
Anika Landsteiner: »Ich mache etwas komplett anderes – spazieren gehen, Haushalt, schlafen – und warte ab, dass sich meine Grübelgirlanden im Kopf entknoten.
Übrigens: Ich glaube nicht an Schreibblockaden.
Wenn es sich anfühlt, als sei man gerade nicht kreativ, ist das lediglich ein Zeichen dafür, sich einer komplett anderen Tätigkeit zuzuwenden.
Probleme im oder mit dem Text lösen sich immer, wenn ich körperlich in Bewegung bin und nicht verkrampft vor dem Laptop sitze. Kreative Arbeit passiert durchgehend, oftmals entsteht sie nebenher.«
Das Buch: »Nachts erzähle ich dir alles«
In dieser Woche ist Anika Landsteiners neues Buch erschienen: »Nachts erzähle ich dir alles«. Für diesen Roman sind wir gemeinsam nach Nizza gefahren, haben Trüffelpommes gegessen, Wein getrunken, sind Berge hoch- und runtergewandert und in felsigen Buchten geschwommen.
Unter allen Leserinnen, die meinen Newsletter und ihren abonniert haben und mir bis zum 3. August eine Mail schicken, verlosen wir
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, Schreiben am offenen Herzenund dazu ihr neues Buch, »Nachts erzähle ich dir alles«, erschienen bei Krüger im Fischer-Verlag | Leseprobe bei book2look
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Feierabend Pro: Nachhaltig priorisieren
Buchprojekte sind sehr langfristige Projekte. Und trotzdem ist die Umsetzung gar nicht unbedingt die schwerste Zeit. Die Vorbereitung ist härter.
Arbeiten wir an etwas, das unser Leben langfristig prägen soll – eine Weiterbildung, ein Buch, ein Sparziel, eine sportliche Herausforderung –, dann investieren wir lange, bevor sich auch nur die Chance auf eine Belohnung abzeichnet.
Was macht also das Gehirn? Lieber erst einmal nichts, denn das Gehirn ist vernünftig.
Trotzdem lohnt sich nachhaltiges Priorisieren. Es erlaubt uns, zu wachsen.
Mit dem Canvas von heute findest du den Fokus, der dir helfen kann, dich wichtigen, aber nicht dringenden Aufgaben zu widmen.
Neugierig auf Pro? Schau mal hier.
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