E-Mail aus der Hölle
Was ich mache, wenn ich nichts mehr machen will, aber ganz viel machen muss.
Urlaub, Konferenz, Termin-Overload, Job-Trip, nochmal Termin-Overload, Deadlines. Ich bin überarbeitet, holt mich hier raus.
In einer Woche am Anfang des Sommers war ich nicht sicher, ob ich meine Arbeit bewältigen konnte. Oder sie mich. Bei einigen Aufträgen waren Dinge schiefgelaufen. Ein Kontakt eskalierte zwischenmenschlich, komplett mit bösen Mails an die Stern-Chefredaktion, was ein bisschen wie petzen bei der Lehrerin ist. Einen Tag später wurde die Lage bedrohlich.
Es war eine Horror-Woche der Extraklasse, um es mit den Worten der Autorin Kerstin Gier zu formulieren.
Was tun?
Das innere Frühwarnsystem muss laufen. Redest du dir zu lange ein, dass alles irgendwie gutgehen wird, verlagerst du das Problem weg von dir – raus zu anderen Betroffenen. Das erzeugt auf beiden Seiten Stress. Mach das nicht.
Probleme ansprechen. Logisch. Ein Aufschub ist oft viel egaler, als er vorab wirkt.
Sortieren. Was ist gerade möglich, was nicht?
Früher aufstehen. Wirkt bei mir Wunder. Habe ich vor dem Tag anderthalb Stunden ruhige Arbeitszeit, kann ich Probleme lösen und komplexe Dinge denken. Versuch das mal.
Unerreichbar sein. Müssen wirklich alle ständig erreichbar sein? Und überall mitreden? Auch, wenn das der Arbeit schadet? Das ist absurd.
Nein-sagen und absagen. Das gilt insbesondere für unnötige oder aufgeblasene Termine.
Wenn du mit Aufgaben überladen und dabei sozial entladen bist, denke einmal daran, was die klügste Lösung wäre: Versteck’ dich unter einem Stein und mach deine Arbeit.
Isabell
PS: Wer die Macht hat, Menschen in Termine zu zwingen, sollte eigentlich auch die Kompetenz besitzen, zu akzeptieren, dass diese manchmal sehr unproduktiv sind.
Vor zwei Wochen habe ich mich dem Durchhalten im Alltag gewidmet:
Offene Tabs
Zusagen sind Karrierefaktoren, weil sie Geld kosten können. Aber Verbindlichkeit kann zu Enttäuschungen führen, zu Schmerz. Und Unverbindlichkeit ist ein Machtinstrument. Vertrauen ist ein Risiko – aber mit einer sehr hohen Gewinnerwartung. Darüber habe ich bei t3n geschrieben.
Wer sich uncool verhält, dem unterstellen Menschen schnell eine Störung – oder wenigstens ein psychologisches Problem. Das sollten wir lassen, schreibt Julia Hackober bei »Sunday Delight«.
Diskriminierung bei der Arbeit trifft behinderte Frauen besonders stark. Das muss besser gehen, schreiben Trina Edmondson and Karin Hopman, via
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