Willst du reden? Mit wem denn?
Kommunikation ist beliebig geworden. Das führt dazu, dass Menschen in die falschen Beziehungen investieren.
Massenkommunikation versaut uns unsere Gesellschaft. Es ist wirklich so schlimm. Schau dir nur die Beliebigkeit von Posts in Karrierenetzwerken an:
Meine lächerliche, aber steile These,
Dinge, die viele Leute mich fragen, (also niemand, aber jemand sollte mal, denn ich habe eine Antwort).
Meine lebensverändernde Erkenntnis und:
mein Selfie.
Es gibt einen grundsätzlichen Bullshit-Test für Posts dieser Art: Würde ich diesen Vortrag auch beim Kaffee-Date mit Kolleg*innen halten? Wenn ja, dann ist alles in Ordnung – auch wenn dein Gedanke vielleicht in einem Gespräch mit Menschen, die du tatsächlich kennst, besser aufgehoben wäre.
Aber wie oft lautet die Antwort »Nein, ew, peinlich!«?
Tja.
Die Beratungswelt ist voll mit Posting-Kalendern und Content-Tipps, in der Regel gibt es sie »gratis« für Newsletter-Anmeldungen. Und all die Posts sind wie Kreidezeichnungen vor dem Kölner Dom. Aus der richtigen Perspektive besitzen sie Tiefe, beeindruckend gemacht sind sie auch. Aber geht man näher ran, dann wird das Bild schief.
Stellen wir uns etwas anderes vor. Stell dir vor, du hast einen Gedanken. Niemand hat dich um diesen Gedanken gebeten, aber er ist da und du möchtest darüber reden.
Anstatt ihn für fremde Menschen ins Netz zu schreiben, die dann reagieren oder auch nicht, schickst du ihn den Menschen, für die er gedacht ist. Zwei, drei, fünf Freund*innen oder Kolleg*innen. Und ja: Du darfst Copy + Paste machen.
Und dann redet ihr darüber.
Nutze kluge Gedanken, um deine Beziehungen zu den Menschen um dich herum zu stärken.
Wie schön wäre das eigentlich?
Isabell
PS: Dieser Gedanke stammt aus meinem Gespräch mit Timon Royer im Podcast Still + Stark zu meinem neuen Buch Klartext: Social Media. Wenn du magst, hör mal rein.
Offene Tabs
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