Wenn »einfach organisieren« nicht mehr geht
Diese Tipps helfen, wenn eine gute Lösung gerade nicht drin ist.
»Ich bin erstaunt, wie organisiert du bist«, sagte mir in dieser Woche eine Kollegin. Das war lieb gemeint, machte mich aber ein wenig müde. Denn mit Schreiben, Beratung und einer anstehenden Klausur in Anatomie und Physiologie fühle ich mich gerade nicht besonders organisiert. Achja – und bald ist Ostern!
Doch aus ihrer Perspektive hatte sie recht. Was unsere Zusammenarbeit betrifft, bin ich tatsächlich organisiert. Und auch sonst passieren mir derzeit kaum Fehler. Warum eigentlich nicht?
Wenn man Aufgaben & Lebensbereiche nicht zusammenkriegt – wieso nicht einfach trennen?
Ich warf einen Blick auf meine Strukturen. Und stellte fest, dass da ganz von allein etwas gewachsen war, das auch in dieser eher zerfaserten Zeit sehr gut funktioniert:
Silos.
Silos sind isolierte, also von einander getrennte Einheiten. Im Arbeitsleben betrachtet man sie gewöhnlich kritisch. Teams sollen keine Silos sein, sie sollen vernetzt arbeiten.
Doch Silos werden immer dann wertvoll, wenn verschiedene Baustellen funktionieren sollen. Ich habe ein Silo für Termine, das vor allem meine Klientinnen und Geschäftspartnerinnen betrifft. Dieses Silo ist Calendly.
Ich habe ein Silo für Texte, das mir genau sagt, welcher Text wann geschrieben und wann abgegeben werden soll. Dieses Silo ist Scrivener.
Ich habe ein Silo für Themenpläne und eines für die Hochschule. Beide Silos sind Trello-Boards.
Ich habe ein Silo für private Aufgaben. Dieses Silo ist eine To-do-App.
Das ist absolut keine gute Struktur. Das ist eigentlich nur Chaos in App-Form.
Aber für den Moment?
Für den Moment funktioniert es gut, nimmt mir Denkarbeit ab und verhindert Fehler.
Und das ist alles, was ich gerade brauche.
Alles Liebe
Isabell
PS: Passend zum Thema verschenke ich meine Ausgabe von »Gib nicht auf« von Austin Kleon. Pro-Mitglieder können mir ein »hier, ich« als Antwort auf diese Mail schicken.