In diesem Newsletter erzähle ich von Unfällen. Wenn das heute nichts für dich ist —> wir lesen uns nächste Woche <3
Ich lebe an einem Unfallschwerpunkt. Nicht direkt dran, aber es betrifft die Kreuzung, die meine Wohnung von meinem Büro, der Kita meiner Tochter und sämtlichen Supermärkten trennt.
In dieser Woche sind gleich mehrere schwere Unfälle passiert. Der traurige Höhepunkt war eine schwerverletzte Achtjährige, die ausgeflogen werden musste.
Ich habe Menschen, Vereine, Unternehmen und Bildungseinrichtungen dazu aufgerufen, Politik und Verwaltung zu kontaktieren, Erfahrungen zu beschreiben, um Veränderung zu bitten.
Gestern krachte es wieder, erneut mit einem schwerverletzten Erwachsenen und mehreren beteiligten Autos. Mehrere Nachbarinnen und Freundinnen sagten mir Bescheid, ich ging hin.
Vor Ort zeichnete ich eine Sprachnachricht für eine Freundin auf, beschrieb den Unfall und meinen Ärger – und wurde angesprochen. Wie ich es wagen könnte, eine Sprachnachricht zu verschicken, während ein Schwerverletzter auf dem Boden lag.
Die Frau war Zeugin des Unfalls und stand unter Schock; ich nehme es ihr nicht übel. Ich bat sie, sich bei der Polizei zu melden und dann direkt nach Hause zu gehen, um zur Ruhe zu kommen.
Doch die Begegnung blieb hängen.
Denn wir sollten nicht schweigen. Wir sollten alle ganz viel reden, beschreiben, erzählen. Bei der Wahrheit bleiben natürlich – aber keinesfalls schweigen. Das ist die einzige Chance, die die Politik hat, um uns zu helfen.
Die meisten von uns haben bei den vergangenen Kommunalwahlen irgendjemanden gewählt. Und wirklich viele von uns haben mit dieser Person noch nie ein Wort gewechselt.
Redet.
Schreibt E-Mails.
Beschreibt, was ihr erlebt, wenn ihr wollt, dass es sich ändert.
Schweigen ist Blech, damit ist niemandem geholfen.
Schön dich hier zu lesen, Isabell ☺️