In diesem Monat dreht sich beim Feierabend-Projekt alles um Verhandlungen. Wenn wir verhandeln, dann meist über Geld. Grundsätzlich gilt aber: Langfristige Verhandlungsstrategien kannst du auch in anderen Bereichen einsetzen.
In Woche 1 (hier geht’s zum Beitrag) habe ich dir geraten, einen Termin anzusetzen – und zwar so richtig.
Jetzt hast du das Gespräch angekündigt und damit ein paar Wochen Zeit für zwei Dinge:
Argumente sammeln.
Dich beweisen.
So sehen gute Argumente aus
So lange die Verhandlung noch etwas hin ist, kannst du frei sammeln. Für den entscheidenden Termin gilt dann aber: Nimm nur die wirklich starken Argumente mit.
Natürlich ist es nett, eine breite Palette parat zu haben. Bei nicht-wohlgesonnenen Verhandlungspartnern kann es dir aber passieren, dass sie sich die eher schwächeren Argumente greifen und dir damit deinen Verhandlungsfall auseinander nehmen.
Einige dich also mit dir selbst auf wirklich gute Argumente und Beispiele.
So beweist du dich
Natürlich kommt es schräg rüber, wenn du jetzt aufdrehst und alles anders machst. Aber: Du hast angekündigt, dass du über Geld (oder deine Position, oder…) sprechen willst. Das erzeugt bei deinem Gegenüber Erwartungen.
Überleg dir also genau, was diese Erwartungen sein könnten und schau, dass du sie erfüllst.
Wichtig-wichtig: Tu nichts, das du nicht auf Dauer durchhältst. Wenn du auf der Basis täglicher Überstunden befördert wirst, diese aber nicht dauerhaft leisten kannst, dann lass das bleiben.
Du willst für kreative Ideen, Teamfähigkeit und Führungsqualität belohnt werden? Dann sind dies die Bereiche, in denen du aufdrehen solltest.
Also: Wofür stehst du? Wofür willst du das Geld/die Position/die Freiheiten/… bekommen?
Wenn du das weißt, dann hast du einen Plan
Alles Liebe
Isabell
PS: In der kommenden Woche nehme ich dir die Angst vor Verhandlungsfails. Mir ist in dieser Woche eines unterlaufen. Sowohl mein Gegenüber als auch ich sind gut damit umgegangen.
PPS: Ich verschenke mein Exemplar von »Equal Pay Now« von Birte Meier an ein Pro-Mitglied. Ein »hier, ich« als Antwort auf diese Mail reicht. In dem Buch erzählt Birte von ihrem Kampf um faires Gehalt und von dem niederschmetternden Gefühl, zu wenig Geld zu bekommen. Es ist ein Buch über das, was sich gesellschaftlich ändern muss, über quälend langsame politische Prozesse und über einen Rechtsstreit, den sie am Ende vor dem Bundesarbeitsgericht gewonnen hat.